Samstag, 17. Januar 2009
Leichenblässe - Simon Beckett


Bewertung: 4 von 5 Sternen

Zusammenfassung: Bei seinem letzten Einsatz ist der Forensiker David Hunter nur knapp dem Tode entronnen. Von einer vollständigen Genesung weit entfernt, quält ihn die Frage, ob er seinem Beruf noch gewachsen ist. Hunter sagt alle neuen Aufträge ab und kommt dennoch nicht zur Ruhe. Er beschließt daher, die Body Farm in Tennessee aufzusuchen - eine bekannte Akademie, an der er sein Handwerk erlernte. Dort trifft Hunter einen alten Freund, den er bei den Ermittlungen im Fall eines sadistischen Mordes unterstützen soll. Das Opfer wurde gefoltert, die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit zersetzt - weit mehr, als es unter diesen Umständen der Fall sein dürfte. Am Tatort finden sich Fingerabdrücke, mit deren Hilfe der Täter identifiziert werden kann. Doch schon bald stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Und dass David Hunter im Begriff ist, einen folgenschweren Fehler zu begehen.

Kritik: Endlich ist David Hunter zurück; damit lockt der Klappentext und hält sein Versprechen. Die Todesformen der Opfer bleiben jedoch wieder ähnlich, bzw. fast gleich im Vergleich zu den Vorgänger-Büchern. Maden und Insekte beherrschen die Leichen, die aufgefunden werden. Doch Beckett versteht es niemals langweilig dabei zu sein. Und auch die Cliffhanger, die der Autor stets an jedes Kapitelende setzt, sind mal wieder sehr gelungen. Eine Sache setzt sich allerdings nicht wieder durch. Bei "Leichenblässe" ist man nicht wieder in einer kleinen Dorf-Idylle gefangen; dies rückt eher in den Hintergrund. Man muss, um diesen Roman verstehen zu können, auch nicht zwangsläufig die Vorgänger gelesen haben, denn Beckett wiederholt immer wieder irgendwelche vergangenen Vorgänge, sodass auch unwissende Leser schnell Bescheid wissen. U.a. wird stets die Verletzung, die Hunter am Ende von "Kalte Asche" erlitt, erwähnt. Interessant finde ich vor allem, dass Hunter nicht als Übermensch dargestellt wird, wie in einer Schlüsselszene mit Jacobsen, die in diesem Moment etwas mehr Ahnung zu haben scheint, als er. Alles in allem, ist es Simon Beckett wieder gelungen einen grandiosen Thriller zu schreiben, der nahtlos an "Chemie des Todes" und "Kalte Asche" anknüpft.

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